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Wie digitale, verifizierbare Nachweise uns das Leben künftig erleichtern werden

Erinnern Sie sich noch an den letzten Bewerbungs-Marathon für einen Job oder eine Wohnung, den Sie durchlaufen haben? Betreibungsregisterauszug, Ausbildungsnachweise, Angaben zur Identität – die Liste der verlangten Nachweise schien endlos zu sein. Und wie viele dieser Nachweise hatten Sie digital und aktuell zur Hand? Wahrscheinlich nicht viele. Das bedeutete Behördengänge, Papierkram und jede Menge Stress.

Und auch für die Empfänger der Nachweise – in diesem Fall häufig Geschäftskunden – gibt es eine Herausforderung: Wie kann garantiert oder überprüft werden, ob die eingereichten Nachweise echt und aktuell sind?

Mit digitalen, verifizierbaren Nachweisen wird Ihr Leben als Privatperson oder Geschäftskunde um einiges leichter: kein Papierkram, keine Behördengänge und vor allem keine Zweifel mehr an der Echtheit der Nachweise. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was sind digitale, verifizierbare Nachweise?

Das Konzept von Self-Sovereign Identity, kurz SSI oder zu Deutsch «selbstsouveräne Identität», bildet die Grundlage für digitale, verifizierbare Nachweise. Anders als es der Name vermuten lässt, geht es hierbei um weitaus mehr als eine blosse Bestätigung der Identität. Tatsächlich revolutioniert dieser Ansatz den Austausch sämtlicher Arten von Nachweisen - seien es Bildungsnachweise, Kreditwürdigkeit oder Wohnsitzbestätigungen bis hin zu Führerscheinen und Mitgliederausweisen. Kurz gesagt: alle möglichen Dokumente des täglichen Gebrauchs.

Diese digitalen Nachweise werden von einer vertrauenswürdigen Partei wie Behörden, Bildungseinrichtungen oder Unternehmen ausgestellt. Mittels einer dezentralen Vertrauensinfrastruktur kann die Echtheit der Nachweise jederzeit überprüft und bestätigt werden.

Wie werden digitale, verifizierbare Nachweise die Identität revolutionieren?

Wir haben heute unsere Nachweise in verschiedenen Formaten verteilt, sei es als physische Karte in unserer Brieftasche oder Papierform im Ordner sowie als PDF auf einer digitalen Ablage. Wer also beispielsweise einen Geschäftsprozess wie eine Wohnungsbewerbung abwickeln möchte, muss zuerst alle erforderlichen Dokumente zusammentragen und sie dann für den Prüfer hochladen – oder gar per Post übermitteln. Durch den Einsatz von digitalen, verifizierbaren Nachweisen gehört dieser Prozess jedoch der Vergangenheit an. Über eine Wallet-App auf Ihrem Smartphone können aktuelle Digitalnachweise einfach und sicher geteilt werden. Und Sie als Nutzer behalten stets die Kontrolle darüber, welche Daten mit wem geteilt wurden.

Ausserdem ermöglicht die Vertrauensinfrastruktur es nun auch digitale Nachweise für längere Zeiträume ausstellen zu lassen. So können beispielsweise Betreibungsregisterauszüge oder andere wichtige Unterlagen so lange verwendet werden, bis ihre Gültigkeit erlischt (sei dies durch Zeitablauf oder Änderungen am Inhalt). Dies spart viel Zeit und Mühe und erhöht gleichzeitig die Effizienz.

Interview mit der Netzwoche

Weshalb hat sich die Self-Sovereign-Identity als Ansatz nicht längst durchgesetzt? Und welche technischen Möglichkeiten werden für die dezentrale Speicherung der Daten benötigt? Mehr dazu erfahren Sie in unserem Interview mit der Netzwoche.

Vorteile für Sie als Geschäftskunde

  • Sie können Ihren Kunden jederzeit digitale Nachweise ausstellen, die verifizierbar sind.

  • Sie können Ihren Kunden komplett digitale Prozesse anbieten und ihnen so das Leben erleichtern.

  • Eingereichte Nachweise können Sie einfach und schnell verifizieren.

  • Ihre Mitarbeitenden können Ihre digitalisierten Dokumente stets aktuell halten und sie mit nur einem Klick teilen. Wiederkehrende Prüfungen stellen somit kein Problem mehr dar, die Compliance wird verbessert.

  • Mit dem SSI-Ansatz werden nur selektive Attribute – also lediglich notwendige Informationen – geteilt. Das entspricht dem Prinzip der Datensparsamkeit.

Was haben digitale Nachweise mit der E-ID zu tun?

Nach der verlorenen Abstimmung vom 7. März 2021 über das Bundesgesetz «elektronische Identifizierungsdienste» hat der Bundesrat die Bundesverwaltung unter Einbezug der Wirtschaft, Hochschulen und Kantone beauftragt, ein Grobkonzept für eine staatliche E-ID zu erarbeiten. Basierend auf den Ergebnissen der öffentlichen Konsultation definierte der Bundesrat am 17. Dezember 2021 die Leitplanken für eine zukünftige staatliche E-ID. Basierend auf dem Lösungsansatz von Self-Sovereign Identity (SSI) soll eine staatliche E-ID herausgegeben werden, welche der Nutzer insbesondere für den Nachweis der eigenen Identität im Internet nutzen kann. Mit der E-ID bzw. elektronische Identität soll ein ganzes E-ID-Ökosystem entstehen, in welchem weitere behördliche Nachweise wie der Betreibungsregister-, Strafregisterauszug, Führerausweis usw. basierend auf dem SSI-Ansatz ausgestellt werden. Der Ansatz soll es sämtlichen nicht staatlichen Unternehmen und Organisationen ermöglichen, digitale Nachweise auszustellen und zu verifizieren. Die neue E-ID wird voraussichtlich frühestens im Jahr 2026 lanciert.

Weitere Informationen zur staatlichen E-ID

Welche Rolle spielt SwissSign dabei?

Digitale, verifizierbare Nachweise sind der nächste Schritt in der Evolution der Identität. Insgesamt bieten sie zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten und werden zweifellos dazu beitragen, dass Identitäten und Nachweise in Zukunft sicherer und einfacher geteilt und verwaltet werden können. SwissSign als Trust Service Provider und Datensicherheitsspezialistin der Schweizerischen Post wird mit ihrem Knowhow das kommende E-ID Ökosystem und die Verwendung von digitalen, verifizierbaren Nachweisen unterstützen und ihren Beitrag dazu leisten, dass die Schweiz die Einführung von digitalen verifizierbaren Nachweisen umsetzen und deren Potenzial so rasch wie möglich nutzen kann.

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